Teilprojekt A

Beschreibung des natürlichen Entwicklungsverlaufs von LRS und Dyskalkulie vom Kindergarten bis zum Ende der ersten Klasse & Einsatz gezielter Prävention im Vorschulalter

Kinder mit umschriebenen Entwicklungsstörungen des Lesens und Rechtschreibens bzw. des Rechnens sind in ihrer Bildungs- und Persönlichkeitsentwicklung nachhaltig belastet.

Ziel des Projektes

Die Ziele des Projektes, das auf einen Zeitraum von drei Jahren angelegt war, bestand darin, 1. effektive diagnostische Instrumente zur Früherfassung gefährdeter Kinder bereits im Kindergartenalter zu optimieren bzw. weiterzuentwickeln und diese an einer großen, unausgelesenen Stichprobe zu normieren, 2. die Effektivität von Präventionsmaßnahmen im Kindergarten, die gezielt mit Risikokindern (d.h., Kinder mit Defiziten in den schulrelevanten Vorläuferfähigkeiten phonologische Bewusstheit und, oder Mengenverständnis) durchgeführt wurden, zu evaluieren und 3. Aussagen zur kurzfristigen schulischen Entwicklung von im Kindergartenalter identifizierten Risikokindern zu treffen.

Forschungsdesign & Untersuchungsmethoden

Es hat eine individuelle Längsschnittuntersuchung von Kindergartenkindern am Ende des vorletzten und letzten Kindergartenjahres sowie im zweiten Halbjahr der ersten Klasse stattgefunden. Perspektivisch ist eine erneute Untersuchung der Kinder am Ende der zweiten Klasse geplant. Während des letzten Kindergartenjahres erhielt die Hälfte der identifizierten Risikokinder gezielte Präventionsmaßnahmen, um aus den Unterschieden in den späteren Schulleistungen von trainierten und untrainierten Risikokindern auf die Effektivität der Fördermaßnahmen schließen zu können.

Bisherige Ergebnisse

Im Teilprojekt A wurden diagnostische Instrumente zur Früherfassung gefährdeter Vorschulkinder hinsichtlich verschiedener Leistungsbereiche weiterentwickelt und an knapp 1900 Kindern normiert (BUEVA-III: Basisdiagnostik für Umschriebene Entwicklungs-störungen im Vorschulalter, Esser & Wyschkon, in Vorb.). Das in Kindergärten eingesetzte Präventionsprogramm zur Förderung der Phonologischen Bewusstheit hatte positive, kurzfristige Erfolge gezeigt. Trainierte Kinder mit einem Risiko für eine spätere Lese-Rechtschreibstörung verbesserten sich in den Leistungen der phonlogischen Bewusstheit (auf ein durchschnittliches Niveau) gegenüber den untrainierten Risikokindern. Das Präventionsprogramm zur Förderung des Mengen- und Zahlenverständnisses erbrachte das gleiche Ergebnismuster in Hinblick auf die mathematischen Kompetenzen: die Trainingsgruppe, verbesserte sich ebenso gegenüber der untrainierten Kontrollgruppe.

Kontakt

  • Prof. Dr. Michael von Aster (Klinik für Kinder- und …)
  • Prof. Dr. Günter Esser (Universität Potsdam Exzellenzbereich …)